Lehr-Lern-Atelier

Institut für Sprachen und Mehrsprachigkeit ISM (UdS)
Lehr-Lern-Atelier in Gebäude A4.2 Raum 2.11.1, Campus Saarbrücken
ism@uni-saarland.de
Leitung: 
Prof. Dr. Julia Knopf, Fachdidaktik Deutsch Primarstufe, Campus C6.3, Zi. 12.10, Telefon: 0681 302 70082, Email: julia.knopf@mx.uni-saarland.de   Prof Dr. Claudia Polzin-Haumann, Romanistik, Campus A5.3, Zi. 0.13, Telefon: 0681 302 4306, Email: polzin-haumann@mx.uni-saarland.de    
Weitere Ansprechpartner*innen: 
Fabienne Korb, Gebäude C53, Raum: 1.21.3, Telefon: +49 (0)681 302-70089, fabienne.korb@uni-saarland.de
Inhaltlicher Schwerpunkt (Cluster): 
Sprachen und Mehrsprachigkeit
Fachliche Anbindung: 
Das Konzept ist sprachen- und fächerübergreifend sowie interdisziplinär ausgerichtet: Sprach- und Mehrsprachigkeitsdidaktik
Angebot richtet sich an Studierende folgender LA-Studiengänge: 
Lehramt an beruflichen Schulen (LAB)
Lehramt für die Sekundarstufe I (LS1)
Lehramt für die Sekundarstufe I und für die Sekundarstufe II (LS1+2)
Lehramt für die Primarstufe (LP)
Lehramt für die Primarstufe und Sekundarstufe I (LPS1)
Angebote für Lehramtsstudierende: 

Das Lehr-Lern-Atelier wird mehrmals pro Woche für feste Veranstaltungstermine genutzt, z.B. für das Proseminar „Sprachenvernetzender Fremdsprachenunterricht: Von der Theorie in die Praxis“ und die regelmäßig stattfindende, als Workshopreihe konzipierte Lehrveranstaltung „Sprachliche Vielfalt mit digitalen Medien fördern, nutzen und gestalten“. Außerdem finden regelmäßig Begleitveranstaltungen zum Projekt „Fit in Deutsch“, Veranstaltungen und Schulprojekttage zum Themenfeld „Sprachen und Mehrsprachigkeit“ sowie derzeit auch Trainings zum Thema „Rassismus (er)kennen und bekämpfen“ statt.

Eine Auswahl des Seminarangebots (LP und LS 1+2):

Proseminar „Sprachen vernetzen im Fremdsprachenunterricht: Von der Theorie in die Praxis”

Mehrsprachigkeit stellt heutzutage einen festen Bestandteil unseres Alltags dar, was sich auch im Schulkontext bemerkbar macht. Das Klassenzimmer fungiert als mehrsprachiger Lernort, in dem Kulturen aufeinandertreffen und Sprachenlernen im Sinne einer Mehrsprachigkeitsdidaktik transversal und vernetzend umgesetzt werden kann.

Doch wie können die Schüler*innen ihre vorhandenen Sprachenkenntnisse effizient für das weitere Sprachenlernen nutzen? Welche Rolle spielt dabei die interkulturelle Kompetenz? Welche Möglichkeiten und Perspektiven bieten digitale Medien im Kontext des Mehrsprachenlernens? Welchen Beitrag liefert die aktuelle Forschung zur Mehrsprachigkeitsdidaktik und ihrer Umsetzung im Schulkontext?

Ausgehend von diesem Fragenkomplex werden im Proseminar die theoretischen Grundlagen zur Mehrsprachigkeitsdidaktik und zur Interkomprehension mit dem interkulturellen Lernen und dem Einsatz von digitalen Medien verknüpft. Auf dieser Basis werden anschließend eigene Lehr-Lern-Materialien erarbeitet und im Rahmen eines Schulprojekts an einer saarländischen Schule (Gymnasien/Gemeinschaftsschulen) erprobt.

Begleitendes Proseminar zum Projekt "Fit in Deutsch" (Wahlpflichtveranstaltung)

Ziel dieses Projekts ist es, Grundschüler*innen im Fach Deutsch "fit" zu machen und die Diagnose- und Reflexionskompetenz von Lehramtsstudierenden zu fördern. Das Seminar setzt sich daher aus zwei Teilen zusammen: Zum einen erhalten Grundschüler*innen eine individuelle Förderung im Fach Deutsch durch Studierende. Zum anderen werden die Förderstunden im Anschluss mit den Studierenden gemeinsam reflektiert und evaluiert, um praxisnah Handlungsmöglichkeiten für den (späteren) Lehreralltag abzuleiten. 


 

Kurzbeschreibung: 

Das Lehr-Lern-Atelier als Teil des ISM ist eine Forschungs- und Begegnungsstätte für Schüler*innen, Lehramtsstudierende und bereits praktizierende Lehrkräfte unterschiedlicher Länder und Fächer. Der Transfer zwischen den einzelnen Projekten wird hier gebündelt und nachhaltig institutionalisiert. So erproben z. B. Studierende die an den am ISM beteiligten Lehrstühlen entwickelten und evaluierten Materialien und erweitern dadurch ihre Handlungskompetenzen. In der Begegnung mit Schulklassen und Lehrkräften unterschiedlicher Länder werden gleichzeitig das interkulturelle Bewusstsein und das Sprachbewusstsein gefördert. 

Das Lehr-Lern-Atelier dient Lehramtsstudierenden, Wissenschaftler*innen, Lehrkräften und Schüler*innen des Saarlandes sowie der Großregion gleichermaßen als Begegnungsraum und Forschungsstätte. Die angehenden Lehrenden können hier kooperatives, aktives und selbstbestimmtes Lernen an sich selbst erfahren und als Lehrkompetenz in die praktische Umsetzung mit Schüler*innen weitertragen. Dazu gibt es im Lehr-Lern-Atelier eine zu den Fachthemen des ISM eingerichtete Bibliothek und vielfältige Materialien für die unterrichtliche Arbeit. Lehramtsstudierende sowie Lehrende bekommen die Möglichkeit, die im Rahmen des ISM entwickelten und evaluierten Materialien zu testen und können den Raum zur Unterrichtsvorbereitung oder zum Ausprobieren von didaktischen Ressourcen nutzen. Beratung und Hilfe bekommen die Besucher während der Öffnungszeiten von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Instituts.


 

Umgang mit Heterogenität: 

Das Lehr-Lern-Atelier (LLA) als zentrales Element des Instituts für Sprachen und Mehrsprachigkeit nimmt sich der Thematik „Heterogenität“ auf vielfältige Art und Weise an.

Heterogenität der Akteur*innen

Das LLA ist eine Forschungs- und Arbeitsstätte für Schüler*innen sowie Lehramtsstudier­ende und Lehrkräfte unterschiedlicher Fächer und Länder. Der Umgang mit Heterogenität wird daher schon bei der Konzeption von Veranstaltungen und Aktivitäten im und außerhalb des Ateliers aufgegriffen und praktiziert. In der Begegnung mit Schulklassen und Lehrkräften unterschiedlicher Länder werden gleichzeitig das interkulturelle Bewusstsein und das Sprachbewusstsein gefördert.

Sprachliche Heterogenität

Sprachliche Heterogenität äußert sich in verschiedensten Formen:

  • Bereits die unterschiedlichen Sprachniveaus einer heterogenen Schülerschaft implizieren die Chance zur Individualisierung des Lernprozesses. Die auf der Grundlage der Forschungsergebnisse in den Teilprojekten „EuroComRom“ und Fit in Deutsch“ entwickelten differenzierten Unterrichtsmaterialien bieten die Möglichkeit, gezielt auf diese Heterogenität einzugehen.
  • Oder die besonderen sprachlichen Gegebenheiten eines Grenzraums wie dem Saarland, in dem sprachliche Heterogenität einen besonderen Stellenwert einnimmt. Die mehrsprachige Großregion SaarLorLux eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, sprachliche Diversität - auch im Hinblick auf herkunftsbedingte Mehrsprachigkeit - gewinnbringend im Unterricht einzusetzen.

Das LLA greift in seinen Veranstaltungen zum Thema „sprachliche Heterogenität“ diese Gegebenheiten auf, informiert (angehende) Lehrkräfte aller Fächer über die Potenziale eines bewussten Umgangs mit sprachlicher Heterogenität und bietet ihnen zugleich eine Plattform für den Austausch und die Entwicklung von Konzepten, mit dem Ziel, Diversität in der Unterrichtspraxis kompetent zu begegnen.

Denn nicht nur für den Sprachunterricht bedeutet bewusster Umgang mit sprachlicher Heterogenität die Erkenntnis, dass Verschiedenartigkeit im Sinne einer Vielfalt bereichernd für den Unterricht ist und neue Möglichkeiten schafft (Förderung der Mehrsprachigkeitskompetenz) sowie Horizonte erweitert (interkulturelles Lernen).

Digitalität als Chance

Vernetzung, Multimedialität, Interaktivität und Adaptivität zählen zu den Stärken von digitalen Medien. Sie ermöglichen offene Lernwege und eine Binnendifferenzierung, die den unterrichtlichen Anforderungen der „Heterogenität“ entsprechen. Die im LLA und am Institut entwickelten Materialien beziehen in diesem Sinne bewusst digitale Medien sowie Werkzeuge ein, um den Ansprüchen eines modernen individualisierten Unterrichts Rechnung zu tragen. Dabei werden analoge Medien mit digitalen sinnvoll vernetzt, sodass die divergenten technischen Gegebenheiten an den Schulen vor Ort berücksichtigt werden können.


 

Didaktisches Konzept: 

In die Lernwerkstatt sind sowohl offene Nutzungsformate im Rahmen des selbstbestimmten Lernens integriert als auch geschlossene und halboffene Formate im Rahmen von Seminaren und Workshops. 

Raumkonzept: 
  • Offene Nutzung in Einzel- oder Gruppenarbeit durch Lehramtsstudierende, Lehrkräfte und Wissenschaftler zum Zwecke der Recherche, Unterrichtsvorbereitung und zum Ausprobieren von Unterrichtsmaterial à entsprechende Aufteilung des Raums in verschiedene Lese-, Recherche- und Arbeitsbereiche
  • Durchführung von Seminaren, Workshops mit Schüler*innen, Veranstaltungen im Rahmen der Lehrerbildung, Vorträgen à hohe Flexibilität des Raumkonzepts hinsichtlich des Veranstaltungsformats

 

Anbindung der Lernwerkstatt ans Praktikum: 
Geplant
Schwerpunkte studentischer Tätigkeiten: 
Sachen erforschen - experimentieren
Sachen erforschen - argumentieren und diskutieren
Sachen erforschen - recherchieren
kreative und theaterpädagogische Aktivitäten
Material entwickeln
Material erproben
Lernumgebung gestalten (auch Unterrichtsplanung)
Lernbegleitung erproben
Supervision und Reflexion eigener pädagogischer Tätigkeiten
Pädagogische Situationen untersuchen
sich beraten lassen
Angebote für Referendar*innen?: 
Ja
Lehrer*innenfortbildungen?: 
Ja
Arbeit mit Kindergruppen/Klassen?: 
Ja
Forschungsschwerpunkte: 

Didaktik der Primarstufe Deutsch bzw. allgemein deutschdidaktische Fragestellungen, Mehrsprachigkeit sowie Mehrsprachigkeitsdidaktik, Zweit- und Fremdsprachendidaktik, Bilingualer Unterricht

Die Forschungs- und Lehrtätigkeiten des ISM umfassen u. a. folgende Bereiche:

  • Entwicklung und Erprobung didaktischer Konzepte im mehrsprachigen Kontext (bspw. Großregion SaarLorLux oder heterogene Schulklassen)
  • Förderung der individuellen Mehrsprachigkeit
  • Lese- und Schreibkompetenzen in der Zweitsprache Deutsch
  • Sprachstandserhebungen und Möglichkeiten einer gezielten Sprachförderung
  • Sprachvorstellungen ein- und mehrsprachiger Schüler*innen
  • Kriterien für Sprachförderkurse im mehrsprachigen Kontext
  • Analyse des Potentials digitaler Lehr- Lernangebote zur Förderung von Sprachkompetenzen

 

Forschungsmethoden: 

Qualitative Methoden, Quantitative Methoden, Mixed Methods

aktuelle Forschungsprojekte und Dissertationsvorhaben: 

Die Dissertationsvorhaben sind in den Projekten „Fit in Deutsch“ und „EuroComRom“ angesiedelt. 

Kooperationen mit anderen LWs, HSLWs, Hochschulen oder Verbünden in Forschungs- oder Lehraktivitäten: 

hochschulinterne Kooperationen (eine Auswahl):

  • innerhalb des Clusters: Lehrstuhl Fachdidaktik Deutsch Primarstufe und Lehrstuhl Romanische Sprachwissenschaft
  • Bildungswissenschaften: Lehrstuhl Empirische Schul- und Unterrichtsforschung
  • DaZ/DaF
  • Anglistik
  • Germanistik
  • Katholische Theologie
  • Philosophie
  • AG Antirassismus

externe Kooperationen (eine Auswahl):

  • Hochschulen: Université de Lorraine sowie Universität Luxembourg
  • Schulen: Grundschule Scheidt, Turmschule Dudweiler, Südschule St. Ingbert, Saarpfalz-Gymnasium Homburg, Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule Dillingen
  • Ministerium für Bildung und Kultur Saarland
  • Staatskanzlei des Saarlandes
  • Europäische Kinder- und Jugendbuchmesse
  • GRETI

 

Das Vorhaben SaLUt wird unter dem

Förderkennzeichen 01JA1606A 

im Rahmen der gemeinsamen

"Qualitätsoffensive Lehrerbildung" 

von Bund und Ländern aus Mitteln

des Bundesministeriums für

Bildung und Forschung gefördert.